Marketing-Hacks für Selbstständige mit kleinem Budget
- Anne Witt
- 11. März
- 4 Min. Lesezeit

Du bist Geschäftsführer*in eines kleinen Unternehmens, hast vielleicht gerade erst losgelegt und machst dir zurecht Gedanken um dein (möglicherweise knappes) Budget. Möglicherweise fragst du dich auch, warum du überhaupt Geld für Marketing ausgeben solltest und wenn ja, welche Maßnahmen für den Start wichtig sind, ohne direkt Unsummen investieren zu müssen.
Um diese Fragen zu beantworten, lohnt es sich, darüber nachzudenken, was Marketing eigentlich ist. Ich werde an dieser Stelle nicht anfangen, Definitionen herunterzubeten, kann dir aber sagen, dass manches einfacher ist, als du denkst. Du musst nicht sofort ein vollautomatisiertes Marketing aufsetzen oder zig bezahlte Anzeigen schalten. Die ersten Schritte kannst du mit kleinem Budget durch externe Dienstleister umsetzen oder – wenn du digital einigermaßen fit bist und Zeit und Muße hast – dich selbst einarbeiten.
Ein paar Hacks für unterschiedliche Bereiche habe ich jetzt für dich!
Design-Hacks
Logo: Ein Logo will wohl überlegt sein – im Idealfall änderst du es nämlich nicht ständig. Bei der Wahl deines Logos solltest du darauf achten, dass es dich und/oder deine Dienstleistung widerspiegelt. Wähle Farben und Formen, die deinen Kund*innen bereits etwas über dich und deine Produkte/Services verraten. Versuche dabei, nicht zu viele Details in das Logo zu quetschen – am Ende wird es oft sehr klein dargestellt und sollte auch dann noch erkennbar sein.
Es gibt mittlerweile viele (auch kostenlose) Tools, die du dafür verwenden kannst (z. B. Canva) oder Plattformen wie Fiverr, wo du für wenig Geld ein ordentliches Logo bekommst.
Profi-Tipp:
Lege das Logo in unterschiedlichen Farben an – mindestens in Schwarz, Weiß und ggf. einer Akzentfarbe, damit es auf verschiedenen Hintergründen gut sichtbar ist.
Fordere das Logo als Vektordatei an – so kannst du es ohne Qualitätsverlust vergrößern.
Farben & Schriften: Am Anfang sind Werbemittel wichtig – sei es in gedruckter Form oder als digitale Unterlagen (z. B. PDFs). Das Auge isst mit! Dein Unternehmen sollte sich in den Materialien, die du an potenzielle Kund*innen verteilst, wiedererkennen lassen.
Dafür solltest du dir vorher überlegen, welche Farben du verwenden möchtest und in welchen Medien du welche Schriftarten einsetzt. Notiere es dir auf einem Notizblock oder digital, damit du am Ende keinen Mischmasch in deinen Werbematerialien hast. Ein einheitliches Erscheinungsbild wirkt professionell und sorgt für Wiedererkennung.
Sprache: Eine Website voller Rechtschreibfehler, Werbemittel, auf denen nicht einmal der Name des Geschäfts einheitlich geschrieben wird, oder Begriffe, die immer wieder anders formuliert sind? Bitte nicht!
Mittlerweile gibt es so viele Möglichkeiten, die eigene Rechtschreibung zu prüfen – du brauchst nicht mal zwingend jemanden, der Korrektur liest. ChatGPT oder CoPilot sind zwei der bekanntesten KI-Tools und beide sind in der kostenlosen Version verfügbar.
Ein Beispiel für eine Eingabe wäre: „Bitte prüfe das Dokument gemäß deutscher Rechtschreibung und Zeichensetzung. Achte darauf, dass sich wiederholende Wörter immer gleich geschrieben werden.“ Ich formuliere meine Befehle beispielsweise immer so, als würde ich mit jemandem sprechen und versuchen zu erklären, was ich gerade brauche.
Achtung: Nutze solche Tools nur für Inhalte, die ohnehin veröffentlicht werden sollen – Firmengeheimnisse solltest du hier nicht preisgeben.
Service-Hack:
Weltbestes Kundenerlebnis schaffen: Es gibt kein besseres Marketing als ein richtig gutes Produkt und/oder hervorragenden Service. Mund-zu-Mund-Propaganda ist ein unglaublich mächtiges Tool und hängt direkt von deiner Arbeit ab.
Hier sind ein paar Dinge, die mich als Kundin begeistern – vielleicht hilft das, um eine Idee zu bekommen:
Es gibt nichts Schöneres als eine ausgiebige Kopfmassage und einen guten Kaffee beim Friseurbesuch.
Ich liebe es, wenn ich neben der direkten Durchwahl auch eine unkomplizierte Online-Terminbuchung nutzen kann.
Ich weiß gern, woher mein Produkt kommt, wie lange die Produktion dauert und wann ich mit einer Lieferung rechnen kann. Außerdem schätze ich es, wenn Verzögerungen proaktiv und freundlich kommuniziert werden.
Was ich nicht liebe:
Ich verbringe Stunden beim Friseur, sehe meine Haare trocken zum ersten Mal und merke, dass sie nicht wie gewünscht gefärbt wurden. Die Korrektur dauert erneut Stunden, ich zahle den vollen Preis und meine Haare sind zusätzlich strapaziert.
Ich bekomme eine komplett falsche Lieferung und muss nun dem Dienstleister hinterherrennen, um das Produkt zu erhalten, das ich eigentlich bestellt habe.
Ich bekomme unaufgefordert einen Papierkatalog, nur weil ich ein bestimmtes Produkt gekauft habe – obwohl eine E-Mail völlig ausgereicht hätte.
Das sind nur ein paar Beispiele für guten (und schlechten) Service. Oft sind es vermeintliche Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.
Digital-Hacks
Website: Eine gepflegte Website finde ich nach wie vor wichtig. Viele kleine Unternehmen haben großen Respekt davor. Mittlerweile gibt es aber richtig gute Baukastensysteme, mit denen du deine Website einfach per Drag & Drop erstellen kannst. ChatGPT hilft dann beim Formulieren und Korrigieren der Inhalte.
Weniger ist mehr:
Eine One-Pager-Website reicht für den Anfang völlig aus.
Bringe auf den Punkt, was du anbietest.
Falls möglich, nenne direkt Preise.
Mache es einfach, mit dir in Kontakt zu treten.
Google Business: Du brauchst ein Google-Business-Konto! Das gilt wirklich für jedes Unternehmen, egal wie klein es ist. Dafür brauchst du ein Google-Konto.
Warum ist das wichtig?
Damit (potenzielle) Kund*innen dich finden, wenn sie nach einem bestimmten Produkt oder Service suchen.
Damit sie wissen, wo du ansässig bist und wie sie dich erreichen können.
Um Bewertungen zu sammeln und Bilder deines Unternehmens zu präsentieren.
Social Media: Je nach Branche und Zielgruppe kann es sinnvoll sein, sich Social-Media-Kanäle zuzulegen – sei es Instagram, Facebook oder LinkedIn. Viele Unternehmer*innen gewinnen einen Großteil ihrer Neukundinnen über Social Media.
Tipp: Wusstest du, dass du bei Instagram & Facebook gleichzeitig posten kannst? Wenn deine Profile verknüpft sind, reicht ein einziger Post für beide Plattformen.
Datenschutz: Für viele ein unangenehmes Thema – ich verstehe das. Aber mein Tipp: Nutze Tools, die DSGVO-konform sind und deine Daten in Europa speichern.
Warum? Wenn du mit deinem Business wächst, steigen auch die Auflagen. Wer frühzeitig auf sichere Lösungen setzt, spart sich später Kopfschmerzen (und Geld).
Fazit
Marketing wirkt nicht über Nacht – und Erfolg ergibt sich aus vielen kleinen Maßnahmen. Es ist völlig normal, dass du nicht sofort alles perfekt umsetzen kannst, vor allem wenn du als Einzelunternehmer*in den Großteil deiner Zeit ins Kerngeschäft investierst.
Die oben genannten Tipps sind ein sehr guter Einstieg – mit minimalem Budget und überschaubarem Zeitaufwand. Als kleine Gedankenstütze, kannst du Dir nachfolgend eine kleine Checkliste herunterladen.

