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Die Kunst, sich den Kopf zu zerbrechen – Negative Gedanken Level 12/10

  • Autorenbild: Anne Witt
    Anne Witt
  • 22. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. März


Anne Witt Marketing Services Positive Mindset

Wir haben jeden Tag eine ganze Menge Gedanken. Je nachdem, welche Quelle man fragt, sprechen die einen von etwa 6.000 Gedanken, andere von bis zu 80.000 Gedanken täglich. Wenn ich über mich selbst nachdenke, knacke ich vermutlich die Million. Egal, wie viele es letzten Endes sind, es gibt Annahmen, die besagen, dass von diesen vielen Gedanken der Großteil nicht neu ist. Einige davon haben wir Tag ein, Tag aus.


Mich hat ein Podcast zu diesem Thema geführt, und mir hat dieser Ansatz eine ganz neue Perspektive verschafft: Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, ist ein Großteil meiner Gedanken eher negativ. Das liegt überhaupt nicht daran, dass ich unzufrieden mit meinem Leben oder sogar unglücklich bin – es ist einfach ein Denkmuster.


Ich mache mir grundsätzlich direkt Sorgen und denke so lange über etwas nach, bis mir zu etwas absolut Positivem doch noch etwas Negatives einfällt. Zählt man nun 1 + 1 zusammen, kommt man zu folgendem Resultat: Wenn ein Großteil meiner Gedanken negativ ist und sich dieser Großteil der Gedanken dann auch noch täglich wiederholt, lande ich in einer Realität, die sehr negativ ist.


Woher kommen diese negativen Denkmuster?


Negative Erfahrungen: Vermutlich aus einer ganzen Reihe von schlechten Erfahrungen. Und weil wir schlechte Erfahrungen vermeiden wollen, überlegen wir uns, was in Situation X alles passieren könnte und wie man am besten verhindern kann, dass sie eintritt. Das setzt voraus, dass man in Worst-Case-Szenarien denkt. Also denken wir an Dinge, die vermutlich nie passieren, und führen innerlich Gespräche, die niemals stattfinden werden, um reagieren zu können, falls doch etwas passiert.


Wie verrückt ist das, wenn man es erst einmal aufgeschrieben hat? Und das Schlimmste? Die geballte Negativität, die wir uns da selbst ausdenken, strahlen wir aus und ziehen damit negative Situationen an. Für mich ist das nicht irgendwie esoterisch, sondern logisch – oder habt ihr schon mal erlebt, dass ein mürrisches Gesicht in einer eigentlich positiven Situation irgendwen weitergebracht hat?


Und was fängt man jetzt mit dieser Erkenntnis an?


Ich glaube, zunächst einmal ist es immer wichtig, sich einzugestehen, wie man selbst ist. Zudem sind diese negativen Denkmuster nichts, was über Nacht entsteht. Manches bringen wir schon aus der Kindheit mit, Anderes kam mit dem Eintritt ins Berufsleben. Tatsächlich ist es Arbeit, das Gehirn davon zu überzeugen, anders zu denken. Eine Lebensaufgabe, die uns immer wieder, mal mehr und mal weniger, begleitet.


Ein paar Dinge haben mir persönlich zuletzt geholfen, aus meinen negativen Gedankenspiralen herauszukommen:


  • Gedanken umdrehen: Statt zu denken: „Ich war heute schon wieder nicht im Fitnessstudio und zahle jeden Monat Geld dafür“(Welcome to my Life btw.), könnte man denken: „Ich war zwar nicht im Fitnessstudio, aber ausgiebig spazieren in meiner Mittagspause, und ein Home-Workout habe ich auch gemacht. Zum Glück bin ich selbst die Herrin meines Geldes und weiß, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden.“


  • Dankbarkeitstagebuch: Ja, ich weiß, irgendwie abgedroschen, aber es ist wirklich einen Versuch wert, eine Art Tagebuch zu führen, das sich einzig und allein mit den positiven Gedanken des Tages beschäftigt. Man muss das auch nicht erzwingen an jedem einzelnen Tag. Manchmal ist eine Meditation vielleicht der bessere Move.


  • Raus an die Luft: Ich sitze jeden Tag stundenlang am Schreibtisch in einem geschlossenen Raum. Tief Luft zu holen, fällt da oft schwer. Wenn ich mich dann mittags aufraffe, einfach mal durchatme und mir dabei die Decke nicht auf den Kopf fällt, merke ich, wie meine Kreativität fließt.


  • Ablenkhandlung: Ich durfte dieses Jahr ein Coaching machen. Einer der Schlüsselmomente für mich war die Empfehlung, nicht zu versuchen, negative Gedanken durch andere Gedanken zu vertreiben. Das funktioniert nämlich nicht besonders gut. Bringt man in diesem Moment eine abschließende Aktion – also tut ganz aktiv etwas, um dem Gehirn zu signalisieren, dass jetzt dieser Gedanke aufhört –, klappt es aber (mit etwas Übung) durchaus. Ich hatte damals angebracht, dass ich es besonders auf langen Autofahrten schwierig finde, das Gedankenkreisen aktiv zu unterbinden. Mein Tipp: Musikgenre ändern, lauter oder leiser machen, singen oder von der Musik zum Podcast wechseln. Manchmal ist es einfacher, den Gedanken Einhalt zu gebieten, wenn jemand anderes redet (oder singt).


Zuzugeben, dass einem das positive Denken schwerfällt, ist nicht leicht, weil es oft den Beigeschmack hat, dass man eine trübe Tasse oder ein oller Miesepeter ist. Nachdem ich mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt habe, stelle ich fest: Ich bin damit nicht allein. Vielen Menschen fällt es schwer. Einmal anerkannt, ist genau das der Hebel für positive Gedanken und damit auch für ein unbeschwerteres und glücklicheres Leben. Ich halte euch auf dem Laufenden, wie es damit so für mich läuft.


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